Kreissportbund und Stadtsportverbände bitten in einem gemeinsamen Brief um Verständnis für die Einschränkung des Sportbetriebs.
Jetzt erhebt auch der organisierte Sport im Rhein-Kreis seine Stimme in Zeiten der Corona-Pandemie. In einem gemeinsamen Brief bitten der Sportbund Rhein-Kreis Neuss (KSB) und die Vorsitzenden von sieben Stadtsportverbänden einerseits um Verständnis für die Schließung von Sportanlagen und andere im Zuge der Kontaktsperre getroffenen Maßnahmen, die zu einer erheblichen Einschränkung, wenn nicht gar zum vollständigen Erliegen des gesamten Sportbetriebs geführt haben.
Auf der anderen Seite bitten sie um Solidarität der rund 120.000 organisierten Sportler aus 350 im KSB zusammengeschlossenen Vereinen und auch der Nicht-Sportler: „Wir werden den Ausfall der Sportangebote nur durchhalten, wenn alle an Bord bleiben und treu zum Verein stehen,“ heißt es in dem Schreiben. Denn die Vereine seien „eine unverzichtbare Säule der Gesellschaft“, sie „kümmern sich um den Zusammenhalt der Menschen von Jung bis Alt in jeder Lebenssituation – ob Kindertagesstätte, Schule, Beruf, Familie und im Ruhestand. Sport ist überall präsent. Wir sorgen dafür, dass niemand alleine ist, sondern Zuspruch findet und wir zusammenhalten. Wir sind als Sportgemeinschaft stark vor Ort und stark in der Region.“
Aus diesem Grund rufen KSB und die Stadtsportverbände ihre Mitglieder dazu auf, während der Corona-Krise als Helfer tätig zu werden: „Bringen Sie sich für alle Menschen ein, die krank, geschwächt oder gehandikapt sind.“ Das gelte auch für die Zeit nach der überstandenen Krise: „Uns ist bewusst, dass aktuell eine große Unsicherheit und Sorge besteht, ob Mitglieder zukünftig durch vielleicht entstehende wirtschaftliche Notlagen auch weiterhin am Sportleben teilnehmen können.“ Diese dürften nicht „im Regen stehen gelassen“ werden: „Aus finanziellen Gründen soll niemand auf den Sport bei uns verzichten müssen. Wir werden Mittel und Wege finden, besonders die Solidarität untereinander, finden.“
Die Verbände hoffen auf ein baldiges Ende der einschränkenden Maßnahmen und appellieren an ihre Vereine, sich darauf einzustellen: „Wir versprechen ihnen: Wenn diese Zeit vorüber ist, gehen wir mit frischem Schwung und höchster Motivation ganz schnell zurück auf die Spielfelder, in die Trainingshallen und auf die Sportanlagen, unabhängig von den Entscheidungen der Fachverbände über den Abschluss der Saison.“ Doch wann es soweit ist, das wissen auch KSB-Vorsitzender Hermann-Josef Baaken und seine Mitstreiter nicht.
NGZ von Volker Koch